In der digitalen Kommunikation gilt heute mehr denn je: Wer gehört werden will, muss auffallen – aber bitte mit Substanz. Vor allem junge Zielgruppen sind anspruchsvoll, wenn es um Informationsaufnahme geht. Sie erwarten nicht nur Inhalte, sondern Erlebnisse – sei es im Journalismus, im Marketing oder auf Social Media. Meine Bachelorarbeit an der Fachhochschule Graubünden liefert dazu spannende Erkenntnisse mit konkreten Implikationen für die Marketingkommunikation.
Warum Hardnews uns etwas über gutes Content Marketing verraten
In meiner Bachelorthesis wurden zwei Hypothesen untersucht:
- Je interaktiver Hardnews gestaltet sind, desto attraktiver wirken sie auf junge Lesende.
- Je multimedialer Hardnews aufbereitet sind, desto eher werden sie konsumiert.
Hardnews – also Nachrichten zu Politik, Wirtschaft oder Kultur – gelten nicht gerade als leicht verdaulich. Doch die empirischen Ergebnisse zeigen: Sobald diese Inhalte visuell, interaktiv und multimedial präsentiert werden, steigt das Interesse junger Nutzenden sprunghaft an.
Das hat weitreichende Bedeutung für Content-Marketing-Strategien.
Was bedeutet das für Marketingkommunikation?
Klassische Textinhalte verlieren bei der jungen Zielgruppe zunehmend an Wirkungskraft. Stattdessen sind Formate gefragt, die zum Mitmachen, Klicken, Swipen oder Entdecken einladen.
Interaktive Inhalte – wie z. B. klickbare Karten, Scrollytelling-Seiten oder eingebettete Quiz – erzeugen nachweislich höhere Aufmerksamkeit, Verweildauer und Markenbindung. In der Umfrage der Bachelorarbeit empfanden über 90 % der 15–25-Jährigen interaktive Newsbeiträge als zeitgemäß und attraktiv.
Das lässt sich direkt auf Marketingkommunikation übertragen:
- Informationen dürfen nicht nur gesendet, sie müssen erlebbar gemacht werden.
- Datenvisualisierung ist dabei nicht bloß ein Nice-to-have, sondern ein strategisches Werkzeug zur Erklärung komplexer Inhalte.
- Wer heute nur Text veröffentlicht, verschenkt Reichweite und Potenzial.
Datenvisualisierung: Vom Faktenfriedhof zum Story-Erlebnis
Ein zentraler Aspekt der Arbeit war die Gegenüberstellung klassischer Datentabellen mit interaktiven Visualisierungen (z. B. Karten oder Diagrammen via Tableau Public). Die Reaktionen der Zielgruppe waren eindeutig: Tabellen wirken altbacken – interaktive Grafiken dagegen wecken Neugier, motivieren zur Auseinandersetzung und vermitteln Informationen intuitiv.
Gerade im Content Marketing, wo Daten zur Produktwirkung, Kundenverhalten oder Marktanalysen oft im Zentrum stehen, ist eine gute Datenvisualisierung entscheidend. Marken, die hier auf ansprechende, klickbare Formate setzen, schaffen mehr als nur Aufmerksamkeit – sie fördern Verständnis, Vertrauen und Engagement.
Fazit: Marketingkommunikation neu denken
Die Mediennutzung junger Zielgruppen verändert sich rasant – und mit ihr die Anforderungen an eine zeitgemäße Marketingkommunikation. Die zentralen Learnings aus Biglers Arbeit lassen sich klar auf das Content Marketing übertragen:
- Interaktive Inhalte sind kein Trend, sondern Standard.
- Multimediales Storytelling spricht nicht nur an, sondern bleibt im Gedächtnis.
- Datenvisualisierung macht Inhalte verständlich und teilbar.
- Mobile-First-Ansätze sind Pflicht, nicht Kür.
Marken, die diese Erkenntnisse beherzigen, kommunizieren nicht nur effizienter – sie bauen echte Beziehungen zu ihrer Community auf. Im Wettbewerb um Aufmerksamkeit ist das ein unschätzbarer Vorteil.
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